FlexiSIGN 8.5 for Mac

Praxisberichte zur täglichen Arbeit mit FlexiSIGN in der Produktion, also in der "realen Welt".
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Diskussion dazu im Forum...


Vermassen (Bemassen) ist ebenfalls eine sinnvolle und zeitsparende Ergänzung. Im Dokument lassen sich Elemente selber sowie auch deren Position auf dem Medium automatisch Vermassen. So ist mit wenigen Mausklicks schnell eine Montageskizze erstellt. Da alle Masse drauf stehen, muss man nicht mehr in einem "geläufigen" Massstab ausdrucken und dann bei der Montage alles umrechnen.

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Zusammen mit den Vorlagen (siehe vorherigen Artikel) ergeben sich so viele praktische Anwendungsmöglichkeiten...

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Textlayout ist leider keine Stärke von FlexiSIGN. Da Tabulatoren für Flexi ein komplett unbekanntes Thema sind, muss schon ein einfacher Textblock von Öffnungszeiten mit verschiedenen Textelementen angelegt und auf einander ausgerichtet werden. Warum man diese Funktion bei der Programmierung völlig ignoriert hat ist uns ein Rätsel. Nicht einmal Standardtabulatoren in einem fixen Raster sind vorhanden, mit der Tab-Taste werden lediglich 4 Leerschläge (?) eingesetzt, was leider bei der täglichen Arbeit absolut unbrauchbar ist.


Immerhin kann man die ersten Textgrundlinien mittels Menübefehl aufeinander ausrichten. Wenn man davon ausgeht, dass –wieder mit dem Beispiel Öffnungszeiten– das dann so aussehen sollte

Öffnungszeiten (1)
Montag – Donnerstag (2)
09.00 – 12.00 und 13.30 – 18.30 Uhr (3)
Freitag (4)
09.00 – 12.00 und 13.30 – 20.00 Uhr (5)
Samstag (6)
08.00 – 16.00 Uhr (7)

wird man schnell feststellen, dass es ohne "basteln" nicht geht. Block A enthält (1), (2), (4) und (6). Block B enthält dann die Zeitangaben. Damit das aber beim Ausrichten der Textgrundlinie passt, muss Block B mit einem Leerschlag in der ersten Zeile, dann (3) etc. angelegt werden. Eine andere Möglichkeit wäre, den Titel (1) als eigenes separates Textelement zu erstellen, wobei dann der Abstand (Zeilendurchschuss) zum Block mit den Tagen manuell festgelegt werden muss. Irgendwie viel zu viel "Gebastel" für eine einfache alltägliche Aufgabe...

Heute haben wir die versprochene neue Version von FlexiSIGN erhalten: FlexiEXPERT 8.5v2 Build 1440. Als erstes hat uns der Installer etwas überrascht, wer das Paket nicht fein säuberlich archiviert oder geordnet ablegt, wird es nicht mehr finden, denn die Bezeichnung lautet: Installer – ohne Angabe zum Programm, einer Versionsnummer oder ob Vollversion oder Update.

fs852_installer

Auf Grund dieser Tatsache, des Sprichwortes "Never touch a running system" sowie unserer bisherigen Erfahrung mit Produkten von SAi legen wir alles daran, die neue Version parallel zur 8.5v1 zu installieren damit die Produktion keinesfalls durch hin-und-her-installieren unterbrochen wird. Dazu ändern wir vor der "Operation" den Namen des vorhandene Verzeichnis "SAi Production Suite" in "SAi Production Suite 851" (da der Installer satte 440 MB besetzt, gehen wir davon aus, dass es sich um eine Vollversion handelt). Startet man den Installer, wird man durch die gängigen Schritte geführt, allerdings verlangt er dann Benutzer und Passwort um die Installation abzuschliessen. Daraus schliessen wir nun definitiv, dass es sich um eine Vollversion handelt und tatsächlich wird ein neues Verzeichnis mit dem Namen "SAi Production Suite" angelegt indem alle Bestandteile von FlexiSIGN vorhanden sind.

Beim Start der neu erstellten Installation (Production Manager) werden wir dann allerdings gleich mit einer Fehlermeldung begrüsst, welche dermassen gut programmiert ist, dass der Text abgeschnitten wird und man keine Möglichkeit hat, den Prozess zu beenden (kein Button "ok" oder "Abrechen" oder zumindest nicht im sichtbaren Bereich). Ein Neustart des Rechners ist nicht möglich da der hängende Production Manager dies verhindert. Einziger Ausweg: Prozess mittels Prozessmanager des Mac OS X brutal abschiessen. Danach startet unser Mac neu und auch der Dongle wird ordnungsgemäss erkannt.

 

fs852_begruessung
Aus der Tatsache, dass nach der Installation (dem Update) von Flexi 8.5v2 ein Neustart nötig ist, damit der Dongle erkannt wird, nehmen wir an, dass SAi das Handling des Hardware-Kopierschutz verändert und einen neuen Treiber programmiert hat. Ein Blick ins Changelog bestätigt diese Annahme.
Obwohl wir im abschliessenden Dialog der Installation "Alte Einstellungen übernehmen" angekreuzt hatten, werden die selber angelegten Farbtabellen genau so wenig übernommen wie die von uns erstellten Vorlagen. Hier muss man allerdings eingestehen, dass dies auch damit zusammen hängen kann, dass wir in ein neues Verzeichnis installiert haben. Interessant ist aber, dass die noch im Production Manager befindlichen Jobs ebenso übernommen wurden wie auch die Plotter-Settings.

Tipp: Wir raten allen, vor dem Update (oder der Parallel-Installation) selber erstellte Farbtabellen und Vorlagen zu sichern (Backup ausserhalb des offiziellen SAi-Verzeichnisses), zu finden unter:

  • SAI Production Suite/Swatchs/Tables/... (Farbtabellen)
  • SAi Production Suite/Templates/... (Vorlagen)

fs852_backup851

 

Trick: Nennt man die eigene Farbtabelle Default.swt und kopiert sie ins obgenannte Verzeichnis, wird sie standardmässig in FlexiSIGN geladen, ein Import und das Löschen bereits vorhandener Farben erübrigt sich.

Unglücklich programmierte Fehlermeldungen hatten wir bereits und es scheint, als lege man bei SAi keinen Wert auf für den Anwender brauchbare Rückmeldungen. Heute bekamen wir beim Importversuch einer EPS-Datei (die Datei war durch den Mailversand beschädigt) folgende Meldung:

 

fs852_ps-error

 

 

Die Meldung ist aus unserer Sicht eine Information, eine Frage um mit Ja oder Nein zu antworten fehlt. Sinnvoll wäre wohl eine zusätzliche Zeile mit einem Hinweis im Sinne von "Import nicht möglich, Vorgang wird abgebrochen." und dazu ein Button mit "Ok", denn egal ob man Ja oder Nein anklickt, der Import wird abgebrochen...

Wir haben bereits darüber berichtet, dass FlexiSIGN nicht gerade vorbildlich ist was den Einsatz von Schriften betrifft. Da hatten wir auf das umständliche Handling der Fonts hingewiesen und Fehler mit Symbolzeichensätzen beanstandet. Der Fehler mit den Symbolzeichensätze wurde mit dem Patch 8.5v2 behoben. Nichts geändert hat sich daran, dass das Aktivieren von Schriften relativ umständlich (eben nicht Adobe-like) ist.

Inzwischen mussten wir auch feststellen, dass es in FlexiSIGN keine Möglichkeit gibt, die Vorzüge von Opentype-Schriften zu nutzen. FlexiSIGN hat wohl diese "Evolution" verpasst und man kann auch mittels der Symbolpalette (welche eigentlich der Glyphenpalette von InDesign/Illustrator entspricht) nur auf die gängigen 256 Zeichen zugreifen. Bis jetzt haben wir auch kein "Hintertürchen" gefunden, um in irgendeiner Form an die anderen Zeichen zu kommen, es bleibt nur der Weg über eine andere Anwendung, welche Opentype unterstützt und dann eine Pfaddatei ausgeben kann (.ai / .pdf / .eps).

Wer also mit dem Gedanke spielt, sich die meist teureren Opentype-Versionen einer Schrift zu kaufen um diese in FlexiSIGN zu nutzen, sollte sich bewusst sein, dass dies eine Investition in die Zukunft ist – so hoffen wir zumindest.
Eines Tages in ferner Zukunft wird wohl auch SAi mit FlexiSIGN die Standards unterstützen (müssen), welche von anderen Programmen schon lange implementiert sind – weshalb man ja auch von Standrads spricht...


Tipp (Nachtrag): Opentype-Zeichen können z.B. aus Adobe Illustrator auch per Copy&Paste in Flexi übernommen werden. Vorausgesetzt, man hat in den Einstellungen von Illustrator bei den Formaten für die Zwischenablage nichts umgestellt, kann man das Zeichen ganz normal kopieren (ohne es in Pfade umzuwandeln) und es wird dann gepfadet in Flexi eingefügt.

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