FlexiSIGN 8.5 for Mac

Praxisberichte zur täglichen Arbeit mit FlexiSIGN in der Produktion, also in der "realen Welt".
Die Urheberrechte für diese Texte & Screenshots liegen bei der Werbefritz GmbH, Ebikon - Daniel Hoehn. Texte & Screenshots dürfen ohne schriftliche Einwilligung des Urhebers auch nicht auszugsweise kopiert, vervielfältigt und/oder in anderen gedruckten oder elektronischen Medien publiziert werden.

Diskussion dazu im Forum...


flexi85_logoIn diesem Bereich wird über Erfahrungen mit FlexiSIGN 8.5 unter Mac OS berichtet. Es lohnt sich also sicher, hier immer mal wieder rein zu klicken.

Es geht weiter denn es wird produktiv mit FlexiSIGN gearbeitet und dieser Bereich hier wird in den kommenden Wochen laufend ergänzt. Es gibt viele Features in FlexiSIGN die erkundet und getestet werden wollen...

Welche Erfahrungen machen andere Anwender? Im Forum haben wir einen entsprechenden Themenbereich eingerichtet damit Ihr Eure Erfahrungen oder Anmerkungen zu diesem "Blog" mitteilen könnt: Forum - FlexiSIGN 8.5 for Mac...

Besten Dank an die Firma WERBEFRITZ GmbH, Ebikon, die uns diese Erfahrungsberichte zur Verfügung stellt.

(Die Urheberrechte für diese Texte & Screenshots liegen bei der Werbefritz GmbH, Ebikon - Daniel Hoehn. Texte & Screenshots dürfen ohne schriftliche Einwilligung des Urhebers auch nicht auszugsweise kopiert, vervielfältigt und/oder in anderen gedruckten oder elektronischen Medien publiziert werden.)

Mit Interesse haben wir den Flyer zur neuen Version FlexiSIGN 8.5 for Mac gelesen. Als "alte Hasen" und langjährige Anwender von FlexiSIGN (seit Version 4 / 1994) sind wir aber "gebrannte Kinder" und glauben schon lange nicht mehr, was SAi (Scanvec-Amiable international) schreibt. Immer wieder hat SAi bewiesen, dass es nicht reicht, wenn die Marketingabteilung und das Programmiererteam zusammensitzen und eine tolle Feature-Liste zusammenbauen, sich aber nicht um die Rückmeldungen und Wünsche der Anwender kümmern.
Also werden wir FlexiSIGN 8.5 in der Realität –so zu sagen in freier Wildbahn– also in der Produktion einsetzen und unbeschönigt darüber berichten. Das dürfte sich dann wohl im einen oder anderen Bereich etwas anders lesen als die Testberichte in Magazinen, wo FlexiSIGN wirklich nur getestet und nicht damit produziert wurde.

Die Realität lässt sich eben auch 2008 noch nicht im Labor simmulieren...

fs85_startscreenAls Basis dient ein nigelnagelneuer iMac 24" Intel Core Duo. Das Betriebssystem ist auf dem aktuellsten Stand (Ende Oktober 2008 / 10.5.5). Für das Fontmanagement bedienen wir uns des kostenlosen FontExplorers von Linotype in der Version 1.2.3 Build 833, ebenfalls zur Verfügung steht natürlich die "Schriftensammlung" welche zum Betriebssystem gehört. Bereit liegt ein FlexiSIGN Expert 8.5v1 Build 1409.

 

Die Installation geht –nachdem der mitgelieferte Dongle angeschlossen und die zigstellige zugehörige Identifikationsnummer (Passwort genannt) eingetippt ist– problemlos über die Bühne. In wenigen Minuten ist FlexiSIGN installiert, ein Schneidplotter-Treiber konfiguriert und das Programm somit einsatzbereit.

 

fs85_plottersetup

 

Hier muss man erwähnen, dass Scanvec-Amiable den Anwendern das Einrichten der vorhandenen Schneidplotter wirklich sehr einfach macht, es werden so ziemlich für alle erhältlichen Plotter passende Treiber mitgeliefert, die per Mausklick installiert werden können und wer den Schneidplotter per USB ansteuern kann, kann eigentlich wirklich nichts falsch machen. Hier werden alle weiteren Parametereinstellungen hinfällig. Beim Anschluss via Keyspan-ADB-Serial Adapter, sind die bei seriellen Anschlüssen gängigen Parameter zu hinterlegen, welche im Handbuch des Schneidplotters zu finden sind. Da der serielle Anschluss aber sehr langsam ist und wir davon ausgehen, dass aktuelle Schneidplotter mit einem USB-Anschluss ausgestattet sind, haben wir den seriellen Anschluss nicht getestet, in vorherigen Versionen hat das aber einwandfrei funktioniert (was aber bei SAi nichts heissen muss).

Eindruck macht das ganze auf den ersten Blick –mindestens visuell– einen guten. Die leicht überarbeiteten Icons und die Paletten im Mac-Look-and-Feel benötigen etwas weniger Platz auf dem Bildschirm, sind leicht erkennbar und wirken zeitgemäss und funktionell. Die Menüs beinhalten die aus den Vorversionen bekannten Einträge und diese befinden sich auch an gleicher Position. Da und dort ist evtl. eine neue Funktion hinzugekommen, die Einarbeitungszeit sollte sich also in Grenzen halten.

Einrichten kann man sich die Oberfläche wie gewohnt mit den verschiedensten Funktionen in Palettenform, welche frei positionierbar sind. Dies machen wir als erstes, wir richten uns die Oberfläche so ein, wie es uns am besten passt und ein optimales Arbeiten ermöglicht. Dann werden wir allerdings etwas stutzig, denn diese erstellte Arbeitsumgebung lässt sich nicht speichern. Das ist vor allem an einem Arbeitsplatz an dem verschiedene Personen arbeiten ein Nachteil. Die Ansicht beim verlassen des letzten Dokuments bevor man das Programm beendet wird hinterlegt und beim nächsten Start als Standard verwendet. Leider ebenfalls nicht gerade sehr praktisch, denn das trifft auch auf die Fenstergrösse/-position zu, diese wird vom letzten geschlossenen Dokument übernommen.

fs85_arbeitsflaeche

Dass wir die Arbeitsumgebung nicht speichern können und auch nicht ein Standarddokument hinterlegen können lässt uns dann doch keine Ruhe und wir surfen nochmals durch die Menüs. Dabei stossen wir im Menü Datei auf den Eintrag Arbeitsumgebung, worin die Namen von einigen bekannten Programmen gelistet sind (so auch Illustrator und Anpassen...) und zur Verfügung stehen.
Eines vorweg: FINGER WEG! Als versierte Illustrator-Anwender wählen wir natürlich sofort das Umgebungsprofil Illustrator – das hat zur Folge, dass alle Menüeinträge anders angeordnet, die Funktionen in den Paletten neu gruppiert und diese auch neu platziert werden. Das Resultat ist dann eher fragwürdig, da die meisten Befehle in FlexiSIGN andere Bezeichnungen haben als in Illustrator, findet man sich nicht wirklich besser zurecht, im Gegenteil, wer schon mit einer vorherigen Version von FlexiSIGN gearbeitet hat, dürfte mehr oder weniger verloren sein. Auch dürfte diese Art der Umstellmöglichkeiten welche gleich auch die Menüeinträge umsortiert beim Support per Telefon recht verwirrend sein. Wir wählen also wieder die Default-Arbeitsumgebung und setzten all unsere Hoffnungen in den Befehl Anpassen... Leider aber auch hier kein Glück. Es lassen sich zwar Menüeinträge umsortieren und Funktionen umgruppieren, aber die Palettenpositionen lassen sich nicht als Umgebung speichern.
Nun gut, nicht optimal aber damit können (müssen) wir leben...

fs85_importformateImport von Fremdformaten war bis anhin ja nicht wirklich die Stärke von FlexiSIGN. Obwohl die Liste der unterstützten Formate alle wichtigen Dateitypen beinhaltet, waren die Resultate in der Praxis dann allerdings ernüchternd. So scheiterten bisherige Versionen unter Umständen schon bei einem Illustrator 5.5, nicht gepfadetet Texte ergaben Datensalat, EPS mit eingebetteten Schriften liessen FlexiSIGN abstürzen und PDF war generell ein Fremdwort.

Mit echtem Entzücken haben wir festgestellt, dass in diesem Beriech einiges getan wurde. Als erstes konnten wir ein Illustrator CS3 direkt importieren. FlexiSIGN bedient sich hier offenbar der Tatsache, das Illustrator CS3 Dateien im Normalfall immer auch ein PDF beinhalten (wenn das im Speichern-Dialog nicht explizit deaktiviert wird), welches dann von FlexiSIGN geparst und importiert wird. Ebenfalls haben wir in InDesing CS3 eine Tabelle mit Texten in verschiedenen Feldern erstellt, als PDF exportiert und erfreulicherweise absolut problemlos in FlexiSIGN importiert. Ebenfalls erfreulich ist auch die Tatsache, dass dies mit der Auswahl "Alle lesbaren" funktioniert, es ist nicht notwendig zu definieren dass man ein Illustrator (.ai) oder ein PDF (.pdf) importieren will, FlexiSIGN erkennt die Datenformate selber (bei Fehlern beim Improt ist dann die korrekte Vorwahl sicher sinnvoll). FlexiSIGN wandelt zwar beim Import alle Texte in Pfade, was aber aus unserer Sicht nicht weiter schlimm und auf Grund der grundlegenden Probleme von FlexiSIGN mit Schriften (dazu in einem späteren Artikel mehr) sicher die beste Lösung ist.

Das Übernehmen von Inhalten aus Illustrator per Copy&Paste funktioniert allerdings nicht sobald es sich um Texte handelt (oder das zu übernehmende Objekt Textzeichen beinhaltet), auch hier verhindert FlexiSIGNs "spezieller" Umgang mit Schriften ein brauchbares Ergebnis.

Arbeiten mit Schriften sollte man wohl können wie bis anhin. Die Realität beweist uns dann aber gleich das Gegenteil: Wir öffnen ein älteres Flexi-Dokument (aus Version 6.6) und werden prompt mit einer Fehlermeldung betreffend einer fehlenden Schrift konfrontiert. Dies wundert uns umso mehr, weil wir die kompletten Fonts des vorherigen Systems (ebenfalls Mac) auf den neuen Mac übernommen haben. FlexiSIGN arbeitet offenbar intern mit einem anderen Bezugspunkt bei Fonts (Schriftname, Dateiname, Kofferbezeichnung, Postscript-Font-Name, wer weiss...). Weist man die Schrift manuell zu, öffnet sich das Dokument dann aber fehlerfrei und es lässt sich wie gewohnt arbeiten.

fs85_fontmanagerFlexiSIGN beinhaltet eine eigene (rudimentäre) Fontverwaltung, bei der sich im System geladene Schriften für FlexiSIGN aktivieren bzw. deaktivieren lassen. Das ist sehr praktisch um all die vom System (Mac OS) installierten und zwingend benötigten Schriften –die ein normaler Anwender in Europa sowieso nie braucht– auszublenden. Das macht das Schriftmenü dann einiges übersichtlicher und allfällig dennoch benötigte bereits geladene Fonts lassen sich so mit einem Klick für FlexiSIGN wieder aktivieren.

Allgemein ist aber zu sagen, dass FlexiSIGN irgendwie nicht auf "Du und Du" ist was das Fonthandling betrifft. Wir erinnern uns, dass das auch in vorherigen Versionen schon immer eine Schwachstelle war. So arbeitet auch FlexiSIGN 8.5 weder mit der Schriftensammlung des Mac OS noch mit dem FontExplorer zusammen. Das heisst Schriften werden beim Öffnen eines Dokuments nicht erkannt und automatisch geladen, was irgendwie noch verständlich ist. Manuell aktivierte Fonts (sowohl in Schriftsammlung wie auch FontExplorer) erkennt FlexiSIGN aber erst nachdem man es neu startet. Für den –in dieser Beziehung wohl verwöhnten– Macuser sehr ungewohnt und immer wieder ein Stolperstein. Doch irgendwie kommt man damit zurecht.

fs85_symbolpaletteWas allerdings ein echter Bremsklotz ist, ist die Tatsache, dass FlexiSIGN nicht mit Symbolfonts umgehen kann (Zapf Dingbats, Symbol, Universal News Pictos, Webdings etc.). Es gibt zwar einen Befehl/Dialog "Symbole einfügen..." in dem man die Symbole angezeigt bekommt, beim Einfügen werden sie aber nicht ins Dokument übernommen. Anstelle wird einfach ein Leerschlag gesetzt. Auch das direkte Tippen von Zeichen einer solchen Sysmbolschrift bleibt ohne Erfolg, für jeden Tastendruck wird einfach nur ein Leerschlag gesetzt. Interessant ist evtl. noch, dass bei "Symbole einfügen..." die Vorschau angezeigt wird, zumindest bei TrueType-Fonts (*.ttf), ZapfDingbats in der Postscript-Variante (Type1) wird auch in der Vorschau nicht erkannt und es erscheinen aus dem ganzen Schriftsatz nur gerade 3 oder 4 Zeichen im Dialogfenster.

Ebenfalls interessant ist hier, dass FlexiSIGN 8.5 offenbar ansonsten keinen wirklichen Unterschied zwischen TrueType- und Type1-Fonts macht. Da vom Betriebssystem eine Neue Helvetica im TrueType-Format installiert ist, wird unsere komplette Neue Helvetica-Familie im Format Type1 (Postscript) einfach dieser zugeordnet (siehe Screenshot oben, gelistet wird nur die TTF-Variante, die Type1-Schnitte sind dann im Untermenü gelistet, nicht aber als Type1 erkennbar).

Im Bereich des Einsatz von Schriften hat FlexiSIGN 8.5 (for Mac) definitiv Nachholbedarf. Der Umgang von FlexiSIGN mit den Schriften und z.T. auch deren Darstellung am Bildschirm weckt Erinnerungen an Diskussionen mit Berufskollegen zu Zeiten von Windows 3.11...


05.11.2008 – Der Support unseres Lieferanten konnte uns bis heute ebenfalls keine Lösung zum Problem mit den Symbolfonts anbieten.

12.11.2008 – Nach Rücksprache unseres Lieferanten mit SAi kennt man dort das Problem. Es bestehe ausschliesslich auf Macs mit Intelprozessoren (was also alle halbwegs aktuellen Rechner betrifft) und es sei in den kommenden Wochen auch ein Version 8.5v2 zu erwarten. Ob das Problem in diesem neuen Build behoben ist, konnte der Kontakt bei SAi allerdings nicht bestätigen.

20.11.2008 – Aktueller Stand zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Berichts: Macanwender mit einem Intel-basierten Rechner können keine Symbolfonts verwenden!

22.01.2009 – Mit FlexiSIGN 8.5v2 scheint das Problem mit den Symbolfonts behoben zu sein – Danke SAi...

fs85_zoom_menuDas Zoomwerkzeug lässt den Anwender immer wieder ins leere laufen. Wer gleichzeitig mit den Programmen von Adobe arbeitet, dem dürfte das Tastenkürzel [Apfel 0] (Null) in Fleisch und Blut übergegangen sein, automatisch zoomt man so immer schnell wieder die ganze Seite auf den Monitor. Hier lässt einem FlexiSIGN vollends im Stich. Obwohl inzwischen auch das Mac OS dieses Tastenkürzel für Spotlight verwendet, ist dieser Kurzbefehl in grafischen Anwendungen ein Standard und funktioniert trotz Spotlight (ohne Änderungen in den Systemeinstellungen). FlexiSIGN kennt diesen Befehl nicht. Um das Blatt auf Monitorgrösse zu zoomen muss man die Anzeigen-Palette und das entsprechende Icon bemühen, denn auch einen Menübefehl gibt es dafür nicht...

In der Zoompalette von FlexiSIGN stehen "sagenhafte" 9 Werkzeuge zur Verfügung (1 davon für die Strichansicht / 1 Verschiebenwerkzeug), welche aber alle irgendwie ungewohnt arbeiten und einem einfach "nicht gut von der Hand gehen". Da gibt es die normalen Werkzeuge für das Zoomen [Alt Apfel Z] und auf Seite zoomen [ohne Kurzbefehl].

fs85_zoom_paletteDann findet man aber auch solche für Vergrössern [Apfel +] (Ansicht wird in festgelegten Stufen vergrössert) und Verkleiner [Apfel -] (dito Vergrössern). Diese beiden Buttons wechseln aber nicht zum entsprechenden Werkzeug mit dem man dann in die Arbeitsfläche klickt, nein der positive / negative Zoom wird sofort angewendet, man hat keinerlei Einfluss welcher Bereich oder in welchem Verhältnis gezoomt wird. Es stehen aber auch nützlichere Wekzeuge zur Verfügung, z.B. zur Auswahl zoomen [ohne Kurzbefehl], auf alle Objekte zoomen (Mediengrösse hat keinen Einfluss und wird u.U. nicht ganz gezeigt) [ohne Kurzbefehl] und dann Panorama-Ansicht [Abstand] (damit ist das Verschiebenwerkzeug gemeint, dank des Hand-Icons trotzdem erkennbar) und Füllung zeigen [Apfel F].

Aus unserer Sicht zu viele Zoomwerkzeuge und vor allem mit unpraktischen Kurzbefehlen.

fs85_vorlagen1Als sehr gute Ergänzung erachten wir die Vorlagen. Damit lässt sich ein Grundraster einrichten, in welchem Job-Informationen (wenn im Dokument hinterlegt) automatisch eingefügt werden. Ebenfalls lässt sich dort das eigene Firmenlogo hinterlegen und man kann einen Platzhalter für im Dokument verwendete (Folien-)Farben sowie Schriften platzieren. Alles wird beim Druck "live" eingefügt und in einem vordefinierten Bereich wird dann das eigentliche Objekt so gross wie möglich platziert.

fs85_vorlagen2

Die eigentliche Produktionsdatei ist so ausgedruckt ohne irgendwelches manuelles Gebastel, gleich das "Gut zur Produktion" mit allen relevanten Informationen. Natürlich lässt sich das dann über den Druckendialog auch gleich als PDF speichern. Ebenfalls lässt sich ein Flexi-Dokumnet nun mittels Menübefehl direkt als PDF, EPS, JPG oder natives FS per Mail verschicken. Hier bedient sich FlexiSIGN offenbar der vom Mac OS bereitgestellten Funktionen, was als sehr positiv zu bewerten ist.

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